Immer nur leisten - immer perfekt?

Burnout ist die unspezifische Bezeichnung für eine belastungsbedingte psychische Erschöpfung, häufig mit körperlichen Symptomen. In unterschiedlichen Abstufungen beeinträchtigt das Erschöpfungssyndrom die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit.

Die Bezeichnung Burnout ist dabei keine medizinisch /psychotherapeutisch oder wissenschaftlich anerkannte Diagnose. Auch in dem seit kurzem erschienenen aktuellen ICD-11 ist BO nicht enthalten.

Aber was hilft weiter, wenn eine Woche Urlaub + 2x Thermenbesuch noch keine (Er)lösung gebracht haben und weiterhin keine dauerhafte Besserung erkennbar ist?

  • Haben Sie Zeit, Ihren Zustand ernst zu nehmen?
  • An wen könnten Sie sich wenden, ist der Hausarzt/ärztin eine gute erste Möglichkeit?
  • Gilt die Diagnose Erschöpfungssyndrom als gesichert?
  • Finden Sie sich darin und erkennen Sie für sich die Krankheitswertigkeit?
  • Gut wird eine rasche und baldige Entlastung sein. Jetzt. (Tipp: Unterstützung, Arbeitszeit, Tätigkeitsbereich, Auszeit)
  • Gut ist, wenn Sie es Schritt für Schritt angehen und sich dabei unterstützen lassen.
  • Gut wird sein, sich zu erinnern, dass auch Sie Selbstheilungskräfte und eine gesunde Seite besitzen. Die gilt es im Behandlungsverlauf wiederzufinden und zu stärken.
  • Eine gute Behandlung hilft helfen. (Ihre hilfreichen Strategien wieder zu entdecken.)

Bild: SonnenuntergangMit Burnout können unterschiedliche körperliche Begleiterscheinungen verbunden sein. Die beobachtbaren Symptomgruppen haben viel mit den Stress verarbeitenden Regelsystemen im Körper zu tun. Es kommt darauf an, wie Sie bezüglich Ihrer seelischen Widerstandskraft - Resilienz - ausgestattet sind.

Demnach kann Erschöpfung unterschiedliche Gesichter haben. Manche BO-Symptome entsprechen denen einer reaktiven Depression z.B. das Gefühl von Sinnverlust, sozialer Rückzug, tiefe Müdigkeit und die fehlende Motivierbarkeit. Aber auch heftige Gereiztheit und emotionale Unausgewogenheit.

Chronische Schmerzzustände fallen ebenfalls in diese Kategorie, obwohl Sie selbst vielleicht noch keinen Zusammenhang sehen. Unterschiede zu anderen Formen von Depression liegen vor allem in der Entstehungsgeschichte. Diese hat meist mit Arbeit | Leistung | Überlastung | sozialer und häufig mit emotionaler Belastung oder Verlusterfahrungen zu tun. Auch mit mangelnder (Selbst-)Anerkennung.

Bei manchen Menschen können Angst-Panik oder Unruhezustände auftreten. Wegen der unterschiedlichen persönlichen Biografien (es ergibt sich dadurch unterschiedliche Widerstandskraft = Resilienz) wirken sich die Belastungen immer individuell aus.

Später braucht es daher auch individuelle Lösungen, soferne der Veränderungsprozess rechtzeitig beginnt. Wie stark es Sie betrifft hängt von der Dauer und Art der Stresseinwirkung sowie von Ihren Schutzmechanismen und Ihrer Ausgleichsfähigkeit ab.

Das Gute an Burnout ist die Signalwirkung für einen Kurswechsel. Nicht selten passiert Menschen in einer Lebensphase, die einen Wechsel (von Lebensstil, Perspektivensuche, gesunde Grenzen) unumgänglich macht. Psychotherapie ist hierbei ein verläßlicher Begleiter. Immerhin geht es um Verhaltensänderung und Erkenntnisse über sich selbst. Auf diesen Seiten finden Sie entsprechende Anregungen dazu.

 

alleszuviel.at ist ein werbefreies Projekt (m)einer psychotherapeutischen Praxis, mit dem Ziel, über ein verbreitetes Krankheitsbild zu berichten. Sie als BesucherInnen sollen mit der Idee angesteckt werden, aus den "Szenen der Erschöpfung" den nötigen Veränderungsbedarf zu erkennen um wieder aktiv zu einer besseren Lebensqualität zurückzufinden.